
Der Regionale Planungsverband Leipzig-Westsachsen hat einen Entwurf vorgestellt, der die geplanten Standorte für zukünftige Windenergieanlagen ausweist. Im Bereich Naunhof sollen in sieben Gebieten zwischen Fuchshain, Threna, Naunhof, Erdmannshain, Eicha und Albrechtshain Windenergieanlagen ohne Höhenbegrenzung entstehen – auf einer Gesamtfläche von 95,3 Hektar. Dies geschieht zusätzlich zu den bereits bestehenden Anlagen zwischen Fuchshain und Threna.
Die Planungen des Verbands gehen weit über die bisher bekannten Vorhaben der Firma Juwi hinaus, die in diesem Bereich lediglich sechs Anlagen errichten möchte. Zudem wäre die geplante Fläche größer als die für Windenergieanlagen in der gesamten Stadt Leipzig vorgesehene – und das, obwohl Leipzig das Ziel der Klimaneutralität verfolgt.
Ob dieser Planungsentwurf sachgerecht ist, sollte kritisch hinterfragt werden. Während private Bauherren aus Gründen des Trinkwasserschutzes oft nicht einmal einen Keller errichten dürfen, wird nun offenbar erwogen, die Fundamente der Windenergieanlagen im Grundwasserspiegel oder in dessen Deckschicht zuzulassen. Die Kühlflüssigkeiten und Hydrauliköle der Turbinen könnten eine zusätzliche Gefährdung der Trinkwasserversorgung darstellen – nicht nur für unsere Stadt, sondern auch für Leipzig.
Ebenfalls unberücksichtigt geblieben sind die Brutgebiete des streng geschützten Rotmilans sowie der Lebensraum des Großen Abendseglers, einer gefährdeten Fledermausart. Ein Artenschutzgutachten des Verbands selbst warnt davor, dass mit der Umsetzung dieser Pläne deren Lebensraum unwiederbringlich verloren ginge. Zudem darf nicht übersehen werden, dass die geplanten Windenergieanlagen eine erhebliche Belastung für die angrenzenden Wohngebiete darstellen würden.
Aus diesen Gründen werden wir im Stadtrat gegen diese Pläne stimmen! Wir hoffen außerdem, dass ein zukünftiger Bürgerentscheid ebenfalls zu einer Ablehnung führt.
Auffällig ist, dass im Vergleich zu anderen, bislang ungenutzten Flächen in der Region gerade im Bereich Naunhof eine überproportional hohe Zahl an Windenergieanlagen geplant ist. Liegt das an den kostengünstigen Erschließungsbedingungen für Investoren? Die geplanten Standorte befinden sich durchweg entlang bestehender Hochspannungsleitungen und sind verkehrstechnisch gut erreichbar – beides Faktoren, die den Investoren erhebliche Kosten ersparen. Doch wirtschaftliche Vorteile für Projektentwickler dürfen nicht das ausschlaggebende Kriterium für die Standortwahl sein!
* Hinweis:
Das Bildmaterial haben wir aus den angegebenen Quellen zusammengestellt und mittels Bildbearbeitung angepasst, zugeschnitten und übereinander gelegt. Die entstandenen Bilddateien sind keine Originale der angegebenen Quellen.
Weitere Informationen, Analysen und detaillierte Karten, auch zu Schutzbereichen und Gefährdungsgebieten finden Sie auf den Webseiten des Regionalen Planungsverbandes Westsachsen. RPV Westsachsen